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Das Beobachter-Phänomen: Warum Sichtbarkeit kein Zufall ist

  • Autorenbild: Sven Kramer
    Sven Kramer
  • 28. März
  • 3 Min. Lesezeit

Hast du dich jemals gefragt, warum manche Menschen scheinbar mühelos im Mittelpunkt stehen, während andere mit ihren Leistungen oft unbemerkt bleiben? Die Antwort liegt nicht allein in ihrem Talent oder ihrer Kompetenz, sondern in einem zentralen Prinzip: der Beobachter bestimmt die Wirkung. Doch was bedeutet das genau? Und warum ist es ein Trugschluss, sich aus Angst vor Bewertung im Hintergrund zu halten?


Die Welt als Beobachtungssystem

In der Systemtheorie und Kybernetik wird die Welt als ein Netzwerk von Beobachtern verstanden. Jeder Mensch, jedes Unternehmen, jedes Team betrachtet die Welt aus seiner eigenen Perspektive und zieht daraus eigene Schlussfolgerungen. Dabei gibt es keine objektive Wahrheit – sondern nur Wahrnehmungen, Interpretationen und Rückmeldungen.

Das bedeutet: Wie du wahrgenommen wirst, ist nicht allein deine Entscheidung. Es gibt keine absolute Kontrolle über die Schlüsse, die andere aus deinem Auftreten ziehen. Doch das heißt nicht, dass du keinen Einfluss hast. Doch das heißt nicht, dass du keinen Einfluss hast. Du kannst steuern, wie du dich zeigst und welche Signale du aussendest – durch Selbstpräsentation und Selbstmarketing.


Warum Zurückhaltung keine Lösung ist

Viele Fach- und Führungskräfte hadern mit ihrer Sichtbarkeit. Sie leisten Großartiges, aber ihre Arbeit bleibt im Hintergrund. Die Angst vor Bewertung oder das Gefühl, sich nicht „aufdrängen“ zu wollen, sorgt dafür, dass sie Chancen verpassen. Doch genau hier liegt ein Denkfehler: Man kann sich nicht nicht zeigen. Allein durch deine bloße Existenz nimmst du Raum ein und wirst von anderen wahrgenommen – ob du willst oder nicht. Die Konsequenz? Wenn du deine Sichtbarkeit nicht aktiv steuerst, wirst du dennoch bewertet, aber ohne deinen Einfluss. Warum also nicht selbst entscheiden, womit du dich zeigen möchtest, und dies bewusst gestalten?


Systemtheorie und Wirkung: Was wir daraus lernen können

Die Systemtheorie lehrt uns, dass jedes System – sei es ein Unternehmen, ein Team oder eine Gesellschaft – von Wechselwirkungen lebt. Sichtbarkeit ist eine dieser Wechselwirkungen: Wer Signale sendet, erzeugt Resonanz. Wer keine sendet, bleibt unsichtbar oder wird von anderen definiert.

Die Kybernetik, die sich mit Steuerung und Regelkreisen beschäftigt, zeigt zudem, dass Kommunikation kein linearer Prozess ist. Es reicht nicht, nur kompetent zu sein – es braucht gezielte Kommunikation, um Wirkung zu entfalten. Ohne bewusste Selbstpräsentation und Selbstmarketing entsteht eine Regelkreis-Dynamik, in der andere dich in Rollen drängen, die du vielleicht gar nicht einnehmen willst.


Die Kunst der gezielten Sichtbarkeit

Sichtbarkeit bedeutet nicht, laut oder dominant zu sein. Es geht darum, Klarheit über sich selbst zu gewinnen und gezielt zu kommunizieren, wofür man steht. Dazu gehört:

  • Klare Positionierung: Wer bist du beruflich? Wofür stehst du? Was macht dich einzigartig?

  • Bewusste Kommunikation: Welche Botschaften sendest du aus? Wie sprichst du über deine Arbeit und deine Erfolge?

  • Authentische Präsenz: Welche Wirkung möchtest du erzeugen? Fühlst du dich mit deiner Außenwirkung wohl?


Fazit: Es gibt keinen Grund, sich nicht zu zeigen

Das Beobachter-Phänomen erinnert uns daran, dass unsere Wirkung immer durch andere bestimmt wird – doch wir können entscheiden, was wir anbieten. Sich nicht zu zeigen, ist keine Strategie, sondern eine Illusion, denn man wird ohnehin wahrgenommen. Die Alternative? Aktive Gestaltung der eigenen Sichtbarkeit, bewusst, authentisch und professionell.

Interessanterweise lässt sich dieses Prinzip mit Pascals Wette vergleichen, einer mathematischen Überlegung zur Existenz Gottes: Pascal argumentierte, dass es rationaler sei, an Gott zu glauben, weil der potenzielle Gewinn (das ewige Leben) unendlich ist, während der Verlust (falls Gott nicht existiert) minimal ist. Übertragen auf Selbstpräsentation und Selbstmarketing bedeutet das: Wer sich zeigt, hat die Chance auf Einfluss, Anerkennung und Erfolg. Wer sich nicht zeigt, wird dennoch wahrgenommen – aber ohne Kontrolle über die Interpretation. Warum also nicht aktiv gestalten, statt dem Zufall die Deutungshoheit zu überlassen?

Als Coach unterstütze ich Fach- und Führungskräfte dabei, ihre Stärken sichtbar zu machen, klare Kommunikation zu entwickeln und ihre Präsenz strategisch zu gestalten. Denn Sichtbarkeit ist kein Zufall – sie ist das Ergebnis bewusster Entscheidungen.

Möchtest du herausfinden, wie du deine Wirkung gezielt steuern kannst? Lass uns sprechen!

 
 
 

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